Im 3LGM²-Baukasten ist keine Unterscheidung zwischen potentieller und tatsächlicher Werkzeugredundanz möglich. Es stehen jedoch Analysen zur Verfügung, die Aufschluss darüber geben, wie man für eine Aufgabe bestimmt, ob sie mit einem oder mehreren Werkzeugen durchgeführt werden kann. (Analyse: "Welche Anwendungsbausteine werden zur Erfüllung benötigt?" bzw. Analyse: "Welche Anwendungsbausteine und welche physischen DV-Bausteine werden zur Erfüllung benötigt.") Zusätzlich liefert die Analyse-Option "Konfigurationsredundanz von Aufgaben" ein Maß dafür, wie viele Werkzeuge für die Durchführung einer Aufgabe zur Verfügung stehen. Nach Ausführung dieser Option erscheint im Modell neben jeder Aufgabe eine Zahl, die das Maß für die Konfigurationsredundanz angibt.
Hierfür gibt es im 3LGM²-Baukasten keine Beschreibungsmöglichkeiten. Aber möglicherweise kann der Vergleich des erstellten Modells mit vorhandenen Dokumenten zur Werkzeugfunktionalität hilfreich sein.
Daten sind multipel verwendbar, wenn sie zwischen verschiedenen Anwendungsbausteinen ausgetauscht werden können. Die Analyse "Wo wird er kommuniziert?" für Objekttypen gibt Aufschluss darüber, zwischen welchen Anwendungsbausteinen Daten ausgetauscht werden.
Mit der für Objekttypen verfügbaren Analyse "Wo wird er gespeichert?" kann man herausfinden, in welchen Datenbanken der zum Objekttyp gehörige Datensatztyp gespeichert ist und ob folglich eine redundante Datenhaltung vorliegt. Weiterhin kann als Analyse-Option die Datenredundanz von Objekttypen berechnet werden, die dann im Modell neben der graphischen Repräsentation des jeweiligen Objekttyps angezeigt wird.
Dazu ist es notwendig zu wissen, welche Objekttypen mit mehreren Nachrichtentypen verknüpft sind und ob sie letztendlich über verschiedene Kommunikationsstandards kommuniziert werden. Dies kann man durch eigene kleine Analysen herausfinden, die über den Analyse-Dialog zusammengestellt werden können. Für obige Fragestellung sind Analysen vom Objekttyp zum Nachrichtentyp, vom Nachrichtentyp zur ETNT-Kombination und von dort aus zum Kommunikationsstandard geeignet.
Für einen konkreten Objekttyp kann man unter Zuhilfenahme der Analyse "Wo wird er kommuniziert?" herausfinden, zwischen welchen Anwendungsbausteinen dieser ausgetauscht wird. Ob es sich dabei um Subsysteme handelt, erschließt sich für den Modellierer mit einem Blick auf das Modell.
Diese Frage kann nicht mit dem 3LGM²-Baukasten beantwortet werden.
Nach Ausführung des XSLT-Skripts „020.xsl“ erhält man eine Zuordnung aller Aufgaben zu Anwendungsbausteinen und deren Art.
Im Eigenschaftsdialog von Prozessen unter dem Reiter Kommunikationsprozesse werden diese Fragen implizit beantwortet. Die Anzahl der Wechsel von Werkzeugen lässt sich aus der Tabelle über den Vergleich von Start- und Endkonfigurationen (6. und 8. Spalte) gewinnen. Darüber hinaus geben in der letzten Tabellenspalte die Medienbrüche Auskunft darüber, wie oft zwischen konventionellen und rechnerunterstützten Werkzeugen gewechselt wird.
Zur Beantwortung steht das XSLT-Skript "023.xsl" zur Verfügung.
Die Frage kann auch durch die Kombination einer Analyse und eines XSLT-Skripts beantwortet werden. Ein Zwischenergebnis liefert die Analyse „Welche Anwendungsbausteine werden durch Mitarbeiter in der Rolle X genutzt?“ Anschließend können den Anwendungsbausteinen durch das XSLT-Skript "040.xsl" die jeweiligen physischen Datenverarbeitungswerkzeuge zugeordnet werden.
Eine direkte Antwort auf diese Frage erhält man durch die Analyse "Welche Anwendungsbausteine werden zur Erfüllung der Aufgabe benötigt?". Weitere Möglichkeiten bietet der Export über die XSLT-Skripte "024.xsl" oder "025.xsl", die darüber hinaus die zugehörigen Organisationseinheiten angeben.
Hierfür kann das XSLT-Skript "030.xsl" genutzt werden.
Um zu erfahren, inwieweit Aufgaben durch Anwendungsbausteine erledigt bzw. abgedeckt werden, kann die Analyse-Option "Konfigurationsredundanz von Aufgaben" nützlich sein. Erscheint bei Ausführung dieser Option neben einer Funktion ein Wert <0, dann wird diese durch keinen Anwendungsbaustein unterstützt. Über dem Fenster der fachlichen Ebene wird zusätzlich der Untersättigungsfaktor für die Gesamtheit der Funktionen angegeben.
Eine Kombination verschiedener Analysen kann bei der Beantwortung helfen. Zunächst liefert die Analyse "Welche Anwendungsbausteine werden durch Mitarbeiter in der Rolle X genutzt?" Auskunft darüber, wer vom Ausfall eines Anwendungsbausteins betroffen ist. Um zu wissen, auf welchem physischen Datenverarbeitungsbaustein dieser Anwendungsbaustein installiert ist, kann die Bottom-Up-Analyse "Welche Anwendungsbausteine sind darauf installiert?" benutzt werden.
Netzwerkausfälle und Serverausfälle finden auf der Physischen Werkzeugebene statt, insofern helfen Bottom-Up-Analysen, die Auswirkungen eines Ausfalls abschätzen zu können. Für physische Datenverarbeitungsbausteine stellt der 3LGM²-Baukasten dazu u.a. die Analysen "Welche Aufgaben werden mit diesem Phys. DV-Baustein unterstützt?" sowie "Welche Anwendungsbausteine sind darauf installiert" bereit.
Durch Modellierung eines Prozesses, welcher den entsprechenden Objekttyp kommuniziert. In der Kommunikationsprozesstabelle, die man im Eigenschaftsdialog von Prozessen findet, wird in der letzten Spalte die Anzahl der Medienbrüche ausgegeben.
Eine konkrete Identifizierung von Transkriptionsfehlern ist nicht möglich. Dennoch können durch Wechsel von Übertragungsmedien entstehende Medienbrüche durch die Modellierung von Prozessen gefunden werden. In der zu einem Prozess gehörigen Kommunikationstabelle (im Eigenschaftsdialog von Prozessen) ist in der letzten Spalte die Anzahl der Medienbrüche für diesen Prozess angegeben.
Antwort gibt das XSLT-Exportskript "000.xsl", welches die genaue Anzahl der Anwendungsbausteine auch für einzelne Teilmodelle liefert.
Über das XSLT-Exportskript "000.xsl" kann die Anzahl der Softwareprodukte ermittelt werden. Konkrete Informationen zur Software können dann über die zugehörigen Eigenschaften eingesehen werden. Wartungsverträge sind im 3LGM²-Modell nicht explizit vorgesehen, können aber durch benutzerdefinierte Eigenschaftsfelder leicht hinzugefügt und durch eigene Analysen überwacht werden.
Mithilfe des XSLT-Exportskripts "000.xsl" kann die Anzahl ermittelt werden.
Mit den XSLT-Exportskripts "009.xsl" können die physischen Datenverarbeitungsbausteine inkl. der Bausteintypen ausgegeben werden.
Formulare sollten als Dokumententypen modelliert werden. Dann kann über die Modellstatistik die Anzahl der modellierten Formulare ermittelt werden.
Über das XSLT-Exportskript "000.xsl" kann die Gesamtanzahl der Schnittstellen ermittelt und angezeigt werden. Wenn alle rechnerbasierten Anwendungsbausteine markiert und in ein Teilmodell übernommen werden, kann das Statistik-Skript "000.xsl" für dieses Teilmodell aufgerufen werden und damit die Anzahl der rechnerbasierten Schnittstellen ermittelt werden.
Mithilfe der Analyse von Kommunikationsstandards: "Wo wird er angewendet?" kann diese Frage weitestgehend beantwortet werden. Ergänzend steht das XSLT-Exportskript "034.xsl" zur Verfügung.
Dazu steht das XSLT-Exportskript "031.xsl" zur Verfügung.
Ergänzend kann durch Anwendung der Analyse von Rechnerbasierten Anwendungsbausteinen: "Welche Kommunikationsbeziehungen hat er?" eine Sicht auf die Schnittstellen aus der Perspektive jedes einzelnen Systems erzeugt werden.
Dazu steht das XSLT-Exportskript "027.xsl" zur Verfügung.
Zusätzlich hilft die Analyse für Objekttypen: "Wo wird er kommuniziert?", Schnittstelleninformationen einfach verfolgen zu können.
Durch Modellierung von Prozessen und der Analyse der Fehlerausgabe des Prozesses nach dem Austausch des Systems können die Auswirkungen und möglichen Probleme gut analysiert werden.
Je nach Fragestellung und erwarteten Folgen ist ein anderes Vorgehen von Nöten. Dennoch bietet der Baukasten alle nötigen Werkzeuge zur Beantwortung solcher Fragestellungen. Mithilfe der Prozessmodellierung und den verschiedenen Analysen auf allen Ebenen des Modells können die Folgen des Austausches gut analysiert werden. Die erneute Anwendung ausgewählter Prozesse und Analysen vor und nach Austausch des entsprechenden Werkzeugs bietet einen beliebig ausführlichen Blick auf die Risiken und Folgen eines solchen Austausches.
Diese Fragen des Informationsmanagements sind nicht unmittelbar mit dem Baukasten zu beantworten, können aber zum Teil über den Vergleich von Soll- und Ist-Modellen beantwortet werden.
Es gibt bereits Referenzmodelle für die Fachliche Ebene und die Logische Werkzeugebene, welche verschiedene Aspekte aber auch ganze Informationssysteme darstellen und als Orientierung dienen oder auch direkt übernommen werden können.
Eine solche Planung kann durch die Analysen, die Verknüpfungen zwischen Aufgaben bzw. Objekttypen und den dafür vorgesehenen Anwendungsbausteinen bzw. physischen Datenverarbeitungsbausteinen aufzeigen, unterstützt werden.