FAQ zur Modellierung - Fachliche Ebene

1. Wie finde ich geeignete Objekttypen?

Zwar ist das Metamodell der fachlichen Ebene sehr einfach, und dem ersten Anschein nach ist es leicht ein geeignetes Modell zu erstellen. Allerdings ist es sehr anspruchsvoll geeignete Objekttypen und Aufgaben zu finden. Die größte Schwierigkeit wird darin liegen zu verstehen, was eigentlich Objekttypen sind. Dabei ist es sehr empfehlenswert sich noch mal die Definition des Begriffs Objekttyp klarzumachen: "...Durch Objekttypen kann beschrieben werden, welcher Art Informationen sind, die zur Bearbeitung einer Aufgabe benötigt werden oder nach Bearbeitung der Aufgabe bereitgestellt werden können." Dies führt zu folgenden Konsequenzen: Soll beispielsweise ein Arztbrief als physisches Ding der Welt modelliert werden, ist dabei zu bedenken, dass dieser auch Informationen über Patient, Fall, Diagnosen ... enthält, die in der Regel als eigene Objekttypen definiert werden. Für eine bestimmte Problemstellung kann es notwendig sein, diesen Zusammenhang (in Form von ist_Teil_von Beziehungen) darzustellen. Erst dadurch gelingt es die Komplexität der Wirklichkeit adäquat darzustellen. Aus oben genannten Gründen empfehlen wir für die Fachliche Ebene Referenzmodelle zu verwenden, soweit sie verfügbar sind, z.B. das fachliche Referenzmodell für ein Archiv.

2. Gibt es eine Möglichkeit die Organisationseinheiten grafisch darzustellen (z.B. Darstellung der Organisationseinheiten mit den dazugehörenden Aufgaben)?

Derzeit gibt es keine Möglichkeit Organisationseinheiten grafisch darzustellen. Damit soll vermieden werden, dass das graphische Modell 'überladen' wird.

3. Wieso sollen auf der fachlichen Ebene Nachrichtentypen, Dokumententypen und Datensatztypen (Repräsentationsform) festgelegt werden, die doch eher der logischen Werkzeugebene zugehören?

Nachrichtentypen, Dokumententypen und Datensatztypen gehören zur logischen Werkzeugebene. Im Eigenschaftendialog eines Objekttyps kann lediglich festgelegt werden, wie dieser auf der logischen Werkzeugebene repräsentiert wird. Um die Modellierung zu vereinfachen, ist es in diesem Zusammenhang auch möglich neue Nachrichtentypen, Dokumententypen und Datensatztypen anzulegen, wenn die benötigten Instanzen einer anderen Ebene bisher noch nicht modelliert wurden.

4. Was soll ich mit der Master-DBS beim Objekttyp/Eigenschaftendialog/Allgemein auf der fachlichen Ebene anfangen?

Einem Objekttyp kann zugeordnet werden, welches Datenbanksystem / welche Dokumentensammlung für diesen Objekttyp Master ist (Beziehung hat_als_Master im Metamodell). 'Master' heißt in diesem Zusammenhang, dass nur in diesem Datenbanksystem / dieser Dokumentensammlung Daten hinzugefügt, geändert und gelöscht werden dürfen. Alle anderen Datenbanksysteme / Dokumentensammlungen, die diesen Objekttyp ebenfalls speichern, müssen über Kommunikation zwischen den entsprechenden Anwendungsbausteinen ihre Datenbestände mit diesem Datenbanksystem / Dokumentensammlung abgleichen wenn Daten geändert, hinzugefügt oder gelöscht werden, da sonst die Datenintegrität nicht gewährleistet ist. (Bei Dokumentensammlungen ist dies natürlich besonders problematisch!). Der Abgleich von Datenbeständen erfolgt über die Kommunikation zwischen Anwendungsbausteinen, sind beide Anwendungsbausteine rechnerbasiert werden dabei Ereignis-Nachrichtentypen kommuniziert, ist einer der Anwendungsbausteine papierbasiert werden Ereignis-Dokumententypen kommuniziert.