REDCap

zuletzt aktualisiert
25.02.2021

Produktdetails

Datum der Erstverfügbarkeit
Version/Versionsdatum
10.3.4
Lizenzmodell
Mitgliedschaft im REDCap-Konsortium
Preis
kostenlos
Support
Community
Technische Voraussetzungen
Webserver mit PHP
MySQL-kompatible Datenbank
E-Mail-Dienst
Verzeichnis- oder Authentifizierungsdienste, z.B. Active Directory oder LDAP (optional)
DOI
10.1016/j.jbi.2008.08.010

Beschreibung

REDCap wird seit 2006 unter Mitwirkung einer starken internationalen Community in der Vanderbilt University am Medical Center entwickelt. Für die formularbasierte Datenerhebung bietet es eine Vielzahl an technischen Unterstützungsfunktionen:

  • Online-Designer für Formulare inkl. frei positionierbarer Eingabefelder (neu seit Version 10)
  • Direkte Einbindung von Formularen aus verschiedenen Repositorien (REDCap Shared Library, EQ-5D, Medical Data Models, PhenX Toolkit)
  • Nutzung adaptiver Tests (computer adaptive testing; CAT) über PROMIS bzw. German PROMIS National Center (GPNC)
  • Umfangreiches Rollen- und Rechtemanagement
  • Umfragefunktion inkl. elektronischer Einwilligung, automatisiertem Versand und Autorisierungsmöglichkeit durch den Empfänger
  • Unterstützung von Multi-Center-Studien über Datenzugriffsgruppen
  • Individuell anpassbares Dashboard inkl. Erfassungsstatus von Fragebögen und Formularen
  • Audit Trail und dedizierte Kennzeichnung fehlender Daten
  • Query-Management inkl. Workflow-Unterstützung und Dashboard
  • Erweiterbare Qualitätssicherungsregeln inkl. Echtzeit-Validierung
  • Kalender und Terminplanungsfunktion
  • Elektronisches Signieren und Sperren von Formularen
  • Report-Generator, Statistiken und Dateiablage
  • Internes Chat-System (Messenger)
  • Randomisierungsfunktion
  • Datenabruf aus klinischen Primärsystemen über SMART-on-FHIR
  • Verzweigungsregeln und Feldvalidierung (formularübergreifend)
  • Doppelte Dateneingabe und Datenvergleichswerkzeug
  • Flexibles Speicher-Backend für den Datei-Upload (lokal, WebDAV, verschiedene Cloud-Dienste)
  • Workflow-Schnittstelle (Data Entry Trigger)
  • Programmierschnittstelle (API) und integrierte Token-Verwaltung
  • Datenexport als Excel, SPSS, SAS, STATA, R, CDISC ODM bzw. über API
  • Datenimport als CSV, CDISC ODM bzw. über API
  • Erweiterbarkeit über externe Module inkl. einer integrierten Modulbibliothek
  • App-Unterstützung für die Offline-Datenerfassung (REDCap Mobile App)
  • App-Unterstützung für die Datenerhebung durch Probanden (MyCap App)

Im Rahmen einer Mitgliedschaft im REDCap-Konsortium kann REDCap kostenfrei für die eigene Einrichtung genutzt werden. In Form eines zentralen Services kann REDCap dabei helfen, den Prozess der Datenerhebung in der Forschung einfacher und sicherer zu gestalten und bestehende Abläufe zu vereinheitlichen.

 

Das Produkt im Einsatz

Marien Hospital Herne - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum

Technische Universität Dresden - Centre for Information Services and High Performance Computing

Universität Münster - Institute of Medical Informatics

Universität Bremen - Institute for Public Health and Nursing Research

Universität Leipzig - Institute for Medical Informatics, Statistics and Epidemiology (IMISE)

Unterstützung

Im Oktober 2020 hat sich unter dem Dach der TMF die Deutsche REDCap User Group gegründet. Hier geht es zur Anmeldung: REDCap German User Group.

Erfahrungsberichte

  • REDCap- Erfahrungen an der Universitätsmedizin Halle (Saale) (UMH) 

    REDCap wird am Standort Halle (UMH) seit 2020 genutzt. Das Datenintegrationszentrum hostet die REDCap-Anwendung sowohl auf zwei Test- als auch auf zwei Produktivinstanzen (für internen und externen Zugriff). Eine Testinstanz dient zum Entwickeln und Testen neuer Umfragen und Formulare. Eine Produktivinstanz wird zum Durchführen eines Projekts und Sammeln der entsprechenden Daten genutzt. Die internen Instanzen liegen im geschützten KV-Netz, während die externen Instanzen genutzt werden können, um z.B. mit externen Kooperationspartnern zusammenarbeiten zu können. Um einen REDCap Zugang an der UMH zu erhalten, müssen die Nutzer einen Antrag stellen. Aktuell haben ca. 80 Nutzer einen Zugang auf der Testinstanz und ca. 30 Nutzer einen Zugang auf der Produktivinstanz. Das DIZ bietet den Nutzern eine virtuelle Sprechstunde, um Fragen direkt zu antworten. 

    Außerdem bietet REDCap Erweiterbarkeit über externe Module (z.B. Big Data Import, Cross-Project Piping), zur Erweiterung der Funktionen. Eine Besonderheit ist die REDCap Mobile App. Diese unterstützt die Nutzer bei der Offline Datenerfassung. In der Kooperationen zwischen dem Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik  (IMEBI) der Martin-Luther-Universität (MLU), der Addis Ababa University und dem Kilimanjaro Christian Medical Center (KCMC) in Moshi, Tansania hat sich die REDCap Mobile App als sehr praktikable und in Settings mit nur unsicherer Internetverbindung gut geeignete Option zur Erhebung von Interview-Daten erwiesen. Auch wenn die App noch nicht über alle online verfügbaren Optionen zur Erstellung einer Eingabemaske verfügt und manchmal etwas an Intuitivität in der Handhabung zu wünschen übriglässt, ist die Möglichkeit der Datenerhebung und -übertragung für eine kontinuierliche Überprüfung der erhobenen Daten für unser Projekt sehr hilfreich.

    Die wissenschaftliche Mitarbeiter:innen an der Abteilung für Geriatrie des Universitätsklinikums Halle (Saale) nutzen REDCap für die Sammlung (longitudinaler) Daten im Stationssetting und planen ebenfalls die Survey-Funktion zu nutzen, haben diese aber noch nicht ausprobiert - hier wären ggf. mehr Gestaltungsmöglichkeiten wünschenswert, um Surveys auch für besondere Personengruppen (z. B. Ältere) ansprechend zu gestalten. Grundsätzlich haben die Wissenschaftler:innen positive Erfahrungen mit REDCap gemacht, insbesondere die Möglichkeit eines automatisierten Uploads von bestehenden Daten via API Token ist sehr hilfreich und zeitsparend. Die Scheduling-Möglichkeiten bei longitudinalen Erhebungen sind sicherlich sehr hilfreich, um einen Überblick zu behalten, die Wissenschaflter:innen haben sie bisher noch nicht genutzt, da ihre Follow-Up Erhebungstermine relativ flexibel sind. Bei besonders komplexen Erhebungen (aus mehrere Standorte) bietet die Erstellung verschiedener Studienarme eine übersichtliche Trennung der Datensätze, allerdings ist eine anschließende Integration der Patienten wiederum schwierig - dieses Problem ergibt sich aber vermutlich bei jeder Art von Datenbank. Insgesamt sind die Wissenschaftler:innen mit REDCap bisher durch die Flexibilität und leichte Nutzbarkeit sehr zufrieden. Ein Vorschlag für die Eingabe größerer Datenmengen: es wäre schön, wenn sich das jeweilige Instrument leichter per Tastatur eingeben ließe (über Pfeiltasten etc.), weil die Eingabe so deutlich schneller ist als per Mausklick.

    An der Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie ist REDCap für die Sammlung technischer Parameter genutzt. Die Abteilung nutzt REDCap für die Sammlung technischer Parameter der interventionellen Radiologie. Diese müssen einerseits an die DeGIR (Deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie) weitergeleitet werden und werden andererseits genutzt, um statistisch belegte Aussagen über den Einsatz bestimmter Geräte, Medikamente, Implantate etc. treffen zu können. Die Daten werden teils über die REDCap-Oberfläche und teils über die Survey-Funktion eingetragen (hier wäre eine Passwortabfrage wünschenswert; nicht pro Survey, sondern userspezifisch mit einer Userverwaltung in REDCap). Die Nutzung von REDCap erleichtert den Arbeitsalltag der zuständigen Radiolog:innen erheblich, da die umfangreichen Optionen zur Berichterstellung, die damit zusammenhängenden statistischen Auswertungen und die Exportmöglichkeiten eine schnelle und einfache Übersicht der nötigen Parameter bieten. Aufgrund der positiven Erfahrungen, die die Radiologie bisher mit REDCap machen konnte, arbeitet die Abteilung an einem neuen, multizentrischen Projekt, bei dem auch Data Access Groups, die API und longitudinale Datenerhebung mit mehreren Events zum Einsatz kommen werden.

    Aktuell plant die Transferstelle im DIZ die Nutzung der Software REDCap für die Datenlieferungsprozesse für die lokalen medizinischen Forschungsprojekte zu verwenden. Die Forscher:innen füllen den Antrag als REDCap Umfrage aus. Die weiteren Verwaltungsaufgaben z.B. formale Prüfung und inhaltliche Prüfung werden auch im REDCap dokumentiert. Mit einem zusätzlichen sql-fähigen Plugin extrahieren wir aus Confluence heraus von der REDCap-Datenbank die benötigten Informationen und stellen sie dann in Confluence tabellarisch dar. 

     

  • REDCap - Erfahrungen an der Universität Leipzig (Medizinische Fakultät)

    An der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig wird REDCap seit 2013 eingesetzt. In ca. 150 Projekten (davon 90 aktiv) wurden von fast 400 Nutzer:innen (davon 280 im letzten Jahr aktiv) Daten zu über 60'000 Studienteilnehmer:innen erfasst und 17'000 Online-Fragebögen ausgefüllt.

    REDCap hat sich dabei als vielseitiges und nutzerfreundliches Tool erwiesen. Die Medizinische Fakultät stellt Schulungsmaterialien bereit, anhand derer die Nutzer:innen oft ohne weiteren Support in der Lage sind, auch komplexe Studiendesigns abzubilden. Besonders hervorzuheben sind dabei multizentrische Projekte mit über 20 Partner-Einrichtungen, bei denen sich das ausgefeilte Rechte-Management von REDCap bewährt hat.

    Es wurde eine Schnittstelle zu den Treuhandstellen-Diensten des Datenintegrationszentrums entwickelt, um identifizierende Daten getrennt zu speichern und im Alltag für entsprechende Berechtigte dennoch einfach verknüpfbar zu machen. Darüber hinaus können klinische Daten mit re-pseudonymisierten Bilddaten (MRT) in der Bilddatenbank XNAT verlinkt werden.

    Viele Nutzer:innen verwenden darüber hinaus die Programmierschnittstelle (API) von REDCap, um - hauptsächlich mit entsprechenden Paketen für die Statistiksoftware "R" - Auswertungen auf REDCap-Daten automatisiert durchzuführen oder Zusatzdaten aus Excel regelmäßig zu importieren.

    Außer im wissenschaftlichen Bereich wird REDCap an der Fakultät auch für Verwaltungsaufgaben verwendet, z. B. um die Bewerbung um Förderstipendien einzureichen und die Einreichungen zu bewerten.

    Damit deckt REDCap ein weites Spektrum vom einfachen Erhebungs- und Umfragetool bis hin zu langjährigen Studien mit über 10'000 Teilnehmern, hochkomplexen Formularen und speziell erstellten Skripten ab.

  • REDCap - Erfahrungen an der LMU München

    Bei uns am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der LMU München wird REDCap meistens für longitudinale Studien verwendet. Wenn eine Klinik eine Studie mit mehreren Events hat, und jedes Event verschiedene (oder die gleichen) Formulare benötigt, dann können hier große Studien angelegt werden. Zudem betreue/bearbeite ich Studien, die eine Onlinebefragung beinhaltet. Dafür ist REDCap wunderbar geeignet. Mit externen Modulen (Community-Beiträge) können die Designs der Umfragen mit HTML, CSS und JavaScript angepasst werden. In diesem Zuge war es möglich eine externe Simulation in einer Umfrage zu verlinken, wo Teilnehmer während einer Umfrage auf eine externe Website geleitet wurden und wieder zurück zur Umfrage. Zudem konnten sich Teilnehmer durch eine eigene Angabe randomisieren, was standardmäßig durch Fachpersonal durchzuführen ist.

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